Bei wechselhaftem Wetter machten wir uns auf den Weg ins schöne Erzgebirge zum Markersbacher Oberbecken. Das Reborn-Festival, das unter neuem Namen zum schwarzen Festival rief, versprach ein Wochenende voller düsterer Klänge und energiegeladener Auftritte zu werden. Unter den vielen hochkarätigen Acts, die das Line-up zierten, war auch die Berliner Aggrotech-Band Agonoize vertreten.
Bereits am Nachmittag trafen wir – mein Mann als Techniker und ich als Fotograf – auf dem Festivalgelände ein. Jenny vom Reborn-Team empfing uns sehr herzlich und zeigte uns die komplette Location. Diese Gastfreundschaft und die detaillierte Einführung in die Örtlichkeiten sind in diesem Umfang selten und verdienen ein großes Dankeschön. Danke dafür, Jenny!
Eine gute halbe Stunde später als geplant konnten wir mit dem Um- und Aufbau beginnen. Da es diesmal eine NonBloodShow werden sollte, ging es auch recht fix vonstatten.
Als Agonoize schließlich in kleiner Besetzung mit Chris als Frontmann und Georg an den Keyboards die Bühne betraten, war die Begeisterung des Publikums spürbar. Chris war gut drauf und eröffnete, mit Flügel und Sense bewaffnet, die Show mit „Weltenschmerz“.
Allerdings gab es technischen Probleme. Die Stimme von Chris war stellenweise viel zu leise, was die kraftvolle Darbietung der Band beeinträchtigte und auch mit dem sofortigen Versuch des Nachregelns durch die Techniker nicht gelöst werden konnte.
Trotz der Schwierigkeiten ließ sich Chris nicht aus dem Konzept bringen und gab sein Bestes. Besonders hervorzuheben war die Performance des Songs "Koprolalie". Das Publikum liebt diesen Song und sang lautstark mit. Die Atmosphäre war elektrisierend. Mit ihrer charakteristischen Mischung aus harten Beats, verzerrten Vocals und düsteren Synthesizerklängen brachte Agonoize die Menge in Bewegung. Frontmann Chris verstand es wie immer, das Publikum zu fesseln. Seine energiegeladene Bühnenpräsenz ergänzte die musikalische Darbietung perfekt.
Auch die Interaktion der Band mit dem Publikum war bemerkenswert. Mehrmals wandte sich Chris direkt an die Fans, stieg in den Graben hinab, um näher bei seinen Fans zu sein, was die ohnehin schon intensive Verbindung zwischen Band und Publikum weiter verstärkte. Als krönender Abschluss lief Chris mitten durchs Publikum. Es war offensichtlich, dass Agonoize die Nähe zu ihren Fans schätzt und diese mit ihrer Performance belohnten.
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Das Reborn-Festival hat mit seiner Organisation und der herzlichen Betreuung durch das Team überzeugt. Besonders die herzliche Einführung durch Jenny und die beeindruckende musikalische Darbietung von Agonoize machten dieses Festival für mich zu einem besonderen Erlebnis. 
Die technischen Probleme und die ungerechtfertigte Beschuldigung der Band, für einen Stromausfall verantwortlich zu sein, der erst 20 Minuten nach dem Auftritt von Agonoize auftrat, trübten den Gesamteindruck des Abends erheblich. Selbst wenn es am verschütteten Wasser gelegen hätte, was wäre gewesen, wenn es weiterhin geregnet hätte oder Chris seine Blutshow durchgeführt hätte?
Das Reborn-Festival muss in Zukunft deutlich besser organisiert werden, um solche Vorfälle zu vermeiden und den Künstlern sowie den Fans ein reibungsloses und angenehmes Erlebnis zu bieten.
Insgesamt war der Auftritt von Agonoize trotz aller Widrigkeiten ein Erfolg und ein Höhepunkt des Festivals. Doch der Veranstalter muss dringend an seiner Professionalität arbeiten, um die Qualität und das Ansehen des Festivals zu sichern.
Setlist
1. Intro
2. Weltenschmerz
3. Populär
4. A Hole
5. femme Fatale
6. fight for your right
7. Komakind
8. XXX
9. Blutgruppe Jesus (-)
10. Staatsfeind
11. Submissionary
12. Koprolalie
13. Angst ist Macht
14. Bis das Blut gefriert

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